Und es geht wieder von vorne los: Der Name ist neu, das Prozedere gleich. Mal wieder beendet ein Manager von Hannover 96 nicht die reguläre Saison der Niedersachsen. Diesmal hat es Horst Heldt erwischt, der nach dem 28. Spieltag seinen Posten räumen muss. Seit der Ära von Martin Kind ist Heldt bereits der Zehnte, dem es so ergangen ist. Wirklich überrascht gezeigt hat sich niemand so richtig nach der Meldung. Es war eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis Kind die Reißleine zieht. Zu viel wurde in den letzten Wochen von Kind davon gesprochen, dass der Kader schlecht zusammengestellt ist und man sich nach der Saison sowieso zusammensetzen müsste. Diese Analyse nach der Saison wird es zumindest nicht mehr mit Heldt geben.
Heldt wird vor allem vorgeworfen, dass er ein schlechtes Kadermanagement betrieben hat und die Mannschaft nicht für einen Klassenerhalt aufgestellt hat. Sowieso scheint es, als wäre Heldt froh, dass die Liaison zwischen ihm und Hannover 96 beendet ist. Schon in der Saison versuchte Heldt zweimal aus seinem Vertrag rauszukommen – Köln und Wolfsburg wollten ihn als Manager haben, zweimal legte Kind sein Veto ein. Eigentlich lief der Vertrag von Heldt noch bis Sommer 2021. Nun ist schon wieder deutlich eher Schluss. Kind ist seit 1997 bei Hannover und hat nun den zehnten Manager entlassen. Durch dieses frühe Einknicken und den Wechselspielen auf den wichtigen Positionen kehrt im Verein keine Ruhe ein. Eine sportliche Entwicklung lässt sich aufgrund der vielen Manager und wechselnden Trainer schon lange nicht mehr erkennen.
Weniger Kind, mehr Zusammenhalt
Kind ist der Sonnenkönig bei den Niedersachsen. Er unterzeichnet jeden Spielervertrag selbst mit und muss der Kaderzusammenstellung zustimmen, sonst geht erstmal gar nichts. Der sonst so erfolgreiche Unternehmer sollte solche wichtigen Fragen doch lieber den Personen überlassen, die ihr Leben dem Fußball gewidmet haben und nicht mit Halbwissen glänzen. Würde sich Kind ein weniger mehr zurücknehmen und Verstand walten lassen, könnte sich auch etwas in Hannover entwickeln. Die öffentlichen Sticheleien des Präsidenten machen es für Manager, Trainer und vor allem die Spieler nicht einfacher. Es ist nur eine Frage der Zeit, wie lange Noch-Trainer Thomas Doll weitermachen darf.