Bayer Leverkusen hat die erste Verpflichtung auf dem Winter-Transfermarkt praktisch perfekt gemacht. Im Januar wird Exequiel Palacios von River Plate zur Werkself wechseln. Dies berichtet der „kicker“. Demnach steht nur noch der Medizincheck aus, den der Argentinier in den kommenden Tagen in Buenos Aires absolvieren wird. Bayer zahlt für den 21-Jährigen laut spanischer Medienberichte eine Ablöse von 22 Millionen Euro. Dies ist verwunderlich, weil der Spieler eigentlich eine Ausstiegsklausel in Höhe von 15 Millionen Euro in seinem Vertrag hatte.
Wirtschaftliche Schieflage nutzt und schadet Bayer
Argentinien erlebt seit geraumer Zeit eine schwere Wirtschaftskrise. Der Pesos verliert deshalb rapide an Wert. Die ökonomischen Probleme haben auch die Vereine erreicht, die händeringend auf westliche Devisen angewiesen sind. Ihre Spieler wollen nicht länger in Pesos bezahlt werden, weil sie nicht mehr wissen können, wie viel ihr Gehalt in einigen Monaten noch wert ist.
Palacios bekam deshalb die Zusage, bei einem passenden Angebot gehen zu dürfen. Im Gegenzug versprach Berater Renato Corsi allerdings, dass er nur mit einem Verein verhandeln werde, der nicht von der Ausstiegsklausel Gebrauch machen wird. Schließlich sollten möglichst viele Euros nach Argentinien fließen. Bayer war dazu bereit und stimmte außerdem zu, dass River Plate 10 Prozent bei einem möglichen Weiterverkauf erhalten wird. Die Vereine konnten sich laut „kicker“ deshalb an nur einem einzigen Verhandlungstag einigen.
Palacios ist kein Ersatz für Havertz
Der Gedanke liegt nahe, dass sich Bayer durch die Verpflichtung von Palacios auf einen Abgang von Kai Havertz vorbereitet. Allerdings ist der 21-Jährige eigentlich kein Zehner, sondern agiert lieber auf der 8, um hier das Spiel vor sich haben. Er ist zu schwach im Eins-gegen-Eins und zu langsam, um auf der Position des deutschen Nationalspielers wirklich effektiv wirken zu können. Sollte Bayer Havertz im kommenden Sommer abgeben, wonach es aussieht, wird also noch ein anderer Spieler zur Werkself kommen (müssen).