Es ist eines der ältesten Sprichwörter überhaupte, die das Deutsche kennt: Wer den Schaden habe, brauche für den Spott nicht zu sorgen. Wohl jeder Bundesligist, der schon einmal eine sportliche Talfahrt erlebte, kann die Wahrheit in diesen Worten bestätigen. Aktuelles Lieblingsopfer derartiger Lästereien ist der akut vom Abstieg bedrohte Hamburger SV. In Gestalt von Sergej Barbarez, der lange Idol und Liebling der Fans an der Elbe war, meldete sich nun ein weiterer Kritiker zu Wort. Seine Sätze darf man aber wohl durchaus ernst nehmen, denn es ist bekannt, dass der Bundesliga-Dino dem früheren Stürmer nach wie vor sehr am Herzen liegt.
Aktuelle Situation sei die „Quittung“
Im Gespräch mit „Sport 1“ erklärte Barbarez, dass die Gründe für die aktuelle Situation nicht nur in der laufenden Saison zu suchen seien. Sie würden weiter zurückreichen. Die Hamburger bekämen derzeit die „Quittung“ für die Fehler der Vergangenheit. Diese ließen sich leicht benennen: Der HSV habe zu viele Trainer, zu viele Manager, zu viele schlechte Transfers und insgesamt „zu viel Unruhe“ gehabt. Dennoch sei es „sehr wenig“, was die Hanseaten derzeit bieten würden, ist Barbarez überzeugt, der sieben Jahre seine Fußballschuhe für die Hanseaten schnürte.
Deutliche Worte gegen van der Vaart
Kein gutes Haar lässt der frühere Stürmer auch an Rafael van der Vaart. Der sei kein Führungsspieler. Denn für diese Rolle brauche „man Charakter“, so Barbarez. Vor einigen Monaten und von jedem anderen hätte man solche Sätze noch als pure Polemik abgetan, die von einem dafür bezahlten Kritiker geäußert wurden. Heute ist die Lage anders. Selbst die meisten Fans des Hamburger SV werden den Befunden von Barbarez wohl nicht mehr widersprechen. Dies gilt auch für den letzten, den der inzwischen 42-Jährige äußerte: Die Chancen für den Klassenerhalt würden immer weniger.