Eigentlich spielt es keine Rolle, ob ein Land in der UEFA Fünf-Jahres-Wertung auf den Plätzen eins, zwei oder drei liegt. Sie alle berechtigen dazu, drei gesetzte Starter in die Champions League zu entsenden und eine Mannschaft in der Qualifikation starten zu lassen. Deutschland ist derzeit Dritter hinter Spanien und England. Der Vorsprung auf Rang vier ist so gewaltig, dass sich die Bundesliga diesbezüglich keine Sorgen machen möchte. Doch die deutschen Klubs wollen mehr: Sie ziele auf den zweiten Platz von England, was ein immenser Prestige-Erfolg wäre. Und der Erfolg scheint möglich.
Starke Bundesliga rückt nahe an die Premier League heran
Die Bundesliga hatte als sechs Starter in den jeweiligen Wettbewerben durch die Gruppenphase hindurchgebracht. Dieses starke Auftreten schlägt sich in der Fünf-Jahres-Wertung deutlich nieder. Deutschland liegt nur noch 2,262 Zähler hinter den Briten zurück. Vergleicht man nur die laufende Saison, so präsentiert sich die Bundesliga bereits als deutlich stärker als die Premier League. Nur Spanien war in den internationalen Wettbewerben in der Spielzeit 2014/15 bislang stärker als die deutschen Teams.
Katzenjammer in Italien
Deutschland entriss den dritten Platz vor einigen Jahren Italien. Damals war man in der Serie A sicher, dass man wieder an Deutschland vorbeiziehen würde. Inzwischen sind solche Gedanken im Stiefelstaat höchstens noch Träume. Mit Juventus Turin konnte nur ein Team aus der Serie A (als Zweiter) die Gruppenphase überstehen. Der Rückstand auf Deutschland ist auf mehr als 13 Zähler angewachsen. Statt nach vorne müssen die Italiener nach hinten schauen, denn Portugal drückt bereits gewaltig. Die eigene Presse fällt deshalb über den italienischen Fußball her. Die „Gazzetta dello Sport“ spricht von einer „eklatanten Krise“. Die „Corriere dello Sport“ ist sicher, dass der italienische Fußball inzwischen „nicht mehr an sich selbst glaubt“. Nötig sei „eine umfassende und weitreichende Neugründung“, so die Zeitung weiter. Diese werde allerdings „Jahre“ in Anspruch nehmen. Die Kollegen von „Tuttosport“ mahnen, dass das Ansehen des heimischen Fußballs in den Keller gesunken sei. Nur noch Juventus könne dem Land helfen. „Einen weiteren Flop“ könne man sich nicht mehr erlauben.